Die PIO-Statemachines in Verbindung mit den Prozessorkernen des Raspberry Pi Pico RP2040 ermöglichen es, Hardware nachzubilden, die nicht fest im Chip vorhanden ist. Von der Raspberry Pi Foundation wurden SPI, I²C, UART und ein SD-Card-Interface bereitgestellt, die über PIO-Statemachines realisiert worden sind.

Es kam später durch Luke Wren eine DVI-Schnittstelle hinzu. Der Raspberry Pi Pico war damit in der Lage, direkt ein DVI-kompatibles Signal zu erzeugen, das Bildschirme mit HDMI-Eingang verarbeiten können. Auch Ethernet wurde dem Raspberry Pi Pico durch die PIO-Statemachines ermöglicht, sodass dieser direkt an einen Ethernet PHY angebunden werden konnte. 

 
Raspberry Pi Pico with headers
Raspberry Pi Pico jetzt mit CAN.


Etwas, das in dieser Sammlung an Schnittstellen fehlte, und bis jetzt über einen externen Controller realisiert werden musste, ist CAN (Controller Area Network). Dieses ist vor allem in Fahrzeugen und Industrieanlagen zu finden. Dank dem GitHub Benutzer KevinOConnor kann der Raspberry Pi Pico nun auch CAN. Dafür wird ein Block der PIO-Statemachines und ein Prozessorkern verwendet. Ein Raspberry Pi Pico kann so an einem CAN-Bus teilnehmen, Daten versenden und empfangen. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, wenn es um das Timing geht. Auch wenn die Implementierung nahe an einen hardwareseitigen CAN-Controller herankommt, ist diese noch kein 100 % Ersatz für einen solchen. Wer mit dem Raspberry Pi Pico und CAN starten möchte, braucht dazu nur einen 3,3-Volt-CAN-Transreceiver und etwas Software.