Ein Raspberry Pi Pico ist leistungsfähig genug, VGA-Grafik auszugeben, was auch Spiele möglich macht. Die PicoVGA Bibliothek von Miroslav Nemecek enthält eine ganze Reihe an Funktionen, um Grafiken und Sprites über den Bildschirm zu bewegen. Auf YouTube ist eine Demonstration zu finden. Zu den Funktionen, die die Bibliothek bereitstellt, gehören unter anderem:
 
  • Videoausgabe von 256*192 bis zu 1280*960 Pixeln
  • 8 Bit Farbe in RGB 332
  • 1 Hintergrund-Ebene und drei weitere Ebenen darüber für Sprites mit Transparenz
  • Ausgabe für einen PAL oder NTSC TV in Interlaced Modus mit bis zu 1240*576 oder 848*480 Pixel
  • fast 30 Formate für Bilddaten werden unterstützt (8/4/2/1 Bit Grafiken, Tiles, Text und spezielle Formate)
  • RLE Bildkompression
  • Transparenz mit wählbarer Transparenzfarbe
  • Automatisches Übertakten der MCU je nach gewählter Auflösung
  • Die Bibliothek nutzt nur den zweiten Kern, der erste kann für eigene Anwendungen benutzt werden
  • Optionales PWM Audio

Damit bringt die Bibliothek alles mit, um die Entwicklung eigener Spiele oder Anwendungen zu starten. Eine Reihe an Beispielen wird auch im GitHub Repository mitgeliefert. Die nachfolgenden Bilder sollen eine Idee davon geben, was mit der Bibliothek möglich ist.

 
Ants auf dem Raspberry Pi Pico
Ants auf dem Raspberry Pi Pico
Quelle: www.breatharian.eu
Raytracing
Raytracing mit dem Raspberry Pi RP2040
Quelle: www.breatharian.eu
Raspberry Pi Pico PacMan
PacMan auf dem Raspberry Pi RP2040
Quelle: www.breatharian.eu
DSO Demo für den Raspberry Pi Pico
Darstellung von Wellenformen durch den Raspberry Pi Pico
Quelle: www.breatharian.eu
 
Die Bibliothek ist noch nicht komplett fertig. So lassen sich die Beispiele und die Bibliothek selbst aktuell nur unter Windows mit einem ARM-GCC kompilieren. Für das Kompilieren werden Batch-Dateien verwendet und fest vorgegebene Pfade, so dass es nicht direkt möglich ist, mit der Bibliothek auch unter Linux eigene Projekte zu entwickeln.
Aber es wird sich sicherlich jemand finden, der die Bibliothek auch unter Linux zum Kompilieren bringt und die Batch-Dateien durch ein passendes Make-File ersetzt. Auch dürfte der Einsatz auf einem Arduino Nano RP2040 Connect eine interessante Option sein. Es bleibt abzuwarten, ob jemand einen Wrapper für das Arduino Framework bereitstellt.