Die Software Pi-KVM ermöglicht es, einen Raspberry Pi 4 in eine kostengünstige Fernsteuerung für andere Rechner zu verwandeln. Lokal wird der Raspberry Pi mit dem zu steuernden Rechner verbunden, er nimmt das Monitorbild entgegen und emuliert eine Maus und Tastatur. Die Signale werden dann von der auf dem Raspberry Pi laufenden Software Pi-KVM über das Internet zugänglich gemacht - auf der Seite des fernsteuernden Rechners ist nur ein Webbrowser nötig.

Bisher war dazu aber immer DIY gefragt, sei es beim Beschaffen der Komponenten oder beim 3D-Drucken des Gehäuses. Wer das Pi-KVM-Projekt in den letzten Monaten verfolgt hat, wird gesehen haben, dass der Entwickler nicht nur mit der Software beschäftigt war, sondern trotz aller aktuellen Widrigkeiten auch die Fertigung der finalen Version des Pi-KVM v3 HAT starten konnte (Kickstarter Kampagne).

 
Pi-KVM v3 HAT
Pi-KVM v3 HAT ( Quelle: pikvm.org)

Die HAT beinhaltet eine HDMI-zu-CSI2-Bridge (Toshiba TC358743), das erlaubt dem Raspberry Pi 4, HDMI-Bilder über das Kamerainterface zu verarbeiten. Da die Hardware für die Pi-KVM Software optimiert ist, stehen auch Funktionen wie Maus und Tastaturemulation, ein serieller RJ-45 Anschluss (wie z.B. in Cisco Routern zu finden), eine Echtzeituhr sowie eine Steuerung der ATX-Power-Buttons von Motherboards bereit. Einen Artikel zum Pi-KVM sowie ein Interview mit dem Entwickler finden Sie in der Ausgabe 01-02/2022 von Elektor.

 
PI KVM Oberfläche
Pi-KVM Weboberfläche

Wer Pi-KVM noch nicht kennt, sollte einmal einen Blick auf die Homepage des Projektes werfen. Die Software Pi-KVM ist Open Source und kann von der Homepage heruntergeladen werden. Wer selber einen Pi-KVM ohne fertige HAT als DIY-Lösung bauen möchte, findet auf der Homepage alle nötigen Informationen. Und sollten Sie auf der Suche nach einem USB-Y-Kabel für Daten und Spannungsversorgung sein, schauen Sie doch einmal im GitHub Repository von Elektor, dort werden Daten für eine DIY-freundliche Platine bereitgestellt, die genau dieses leisten kann.